Prämenstruelles Syndrom (PMS)

Prämenstruelles Syndrom (PMS)

Für viele Frauen sind die Tage vor der Periode besonders belastend. Ihnen macht dann oftmals das prämenstruelle Syndrom zu schaffen. Etwa drei Viertel der gebärfähigen Frauen sind von diesem Syndrom betroffen. Etwa fünf Prozent davon fühlen sich durch die verursachten Beschwerden sogar stark in ihrem Alltag eingeschränkt. Sie leiden unter vielen verschiedenen körperlichen und auch psychischen Belastungsfaktoren. Erst seit dem Jahr 2000 ist PMS als ein eigenständiges Krankheitsbild anerkannt. Genau aus diesem Grund ist Aufklärung in diesem Bereich wichtig. Woher das Syndrom kommt, dass so viele Frauen unter Belastung stellt, welche Symptome es mit sich bringt und wie man mit natürlichen Hilfsmitteln gegen die Beschwerden vorgehen kann, können Sie im folgenden Ratgeber nachlesen.

Weiblicher Zyklus

Der weibliche Zyklus beschreibt die immer wiederkehrenden Veränderungen, die über einen bestimmten Zeitraum in der Gebärmutterschleimhaut zu finden sind und das gleichzeitige Heranreifen einer Eizelle innerhalb des weiblichen Eierstocks. Auch können zusätzlich hormonelle Veränderungen im weiblichen Körper vernommen werden, da sich der Hormonhaushalt der weiblichen Geschlechtshormone über den Regelzyklus verändert.

Er gibt die Anzahl der Tage vom Beginn der Menstruation bis zum Start der nächsten Menstruation an. Die Länge des Zyklus dauert im Schnitt ca. 28 Tage, variiert aber von Frau zu Frau stark, weshalb alles zwischen 21 und 40 Tagen im Normalbereich liegt. 

Rolle der Hormone

Allgemein sind Hormone zunächst körpereigene Botenstoffe, welche für die Kommunikation zwischen den Organen und dem Gehirn verantwortlich sind. Die weiblichen Sexualhormone (besonders Östrogen und Progesteron) bestimmen den weiblichen Zyklus und die Regelblutung. Sie sorgen für die Reifung der Eizelle, den Eisprung und die eventuelle Einnistung einer Eizelle in die Gebärmutter. Sie sind auch gleichzeitig die Hauptverantwortlichen für das Prämenstruelle Syndrom.

PMS-Beschwerden

Die Beschwerden, welche durch das PMS ausgelöst werden, treten in der zweiten Zyklushälfte nach dem Eisprung und meistens wenige Tage vor dem Einsetzen der Periode auf. Der weibliche Körper produziert in dieser Zeit mehr Progesteron, während der Östrogenspiegel sinkt. Durch diese Hormonungleichheit können verschiedene Beschwerden ausgelöst werden, welche als Prämenstruelles Syndrom bezeichnet werden. Nach dem Beginn der Regel und somit auch Start des neuen Zyklus klingen die Beschwerden langsam wieder ab. 

Ursachen

Die Ursachen von PMS sind bislang noch nicht eindeutig geklärt. Es sollen aber mehrere Faktoren verantwortlich sein, das heißt das Syndrom basiert auf einer multifaktoriellen Entstehung. Die zyklusbedingten Hormonschwankungen führen zu einem hormonellen Ungleichgewicht im Körper, wodurch verschiedene Symptome hervorgerufen werden können. Andererseits wird von verschiedenen Experten auch ein Zusammenhang mit psychiatrischen Erkrankungen aus der Gruppe der Depressionen vermutet. Daher können mögliche Ursachen beispielsweise sein:

  • familiäre Vorbelastung mit psychischen Erkrankungen

  • psychosoziale Konflikte wie

  • Stress

  • Beziehungsprobleme

  • berufliche Überlastung

Weitere Faktoren, die PMS-Beschwerden auslösen können sind:

  • Bewegungsmangel

  • Falsche Ernährung

  • Alkohol, Koffein, Nikotin 

Symptome

Ein prämenstruelles Syndrom kann verschiedene unspezifische Beschwerden wie Unterleibs- oder Kopfschmerzen, Stimmungsschwankungen oder Schlafprobleme auslösen. „Unspezifisch“ bedeutet, sie können auch bei anderen Störungen oder Erkrankungen auftreten. 

PMS-Tagebuch

Um zu prüfen, ob die Beschwerden tatsächlich mit dem Menstruationszyklus zusammenhängen, ist es hilfreich, ein Tagebuch zu führen – am besten über mindestens 2 bis 3 Monate. Es kann auch zur Vorbereitung auf einen Arztbesuch sinnvoll sein.

  • Wie lange vor der Regelblutung treten die Beschwerden erstmals auf?

  • Haben Sie Schmerzen und wenn ja, wo?

  • Treten die Beschwerden regelmäßig vor Beginn Ihrer Periode auf?

  • Haben Sie nur körperliche Beschwerden oder fühlen Sie sich auch psychisch beeinträchtigt?

Körperliche Symptome

Körperlich ist das PMS meist durch verschiedene Beschwerden deutlich zu bemerken. Darunter fallen:

  • Unterleibsschmerzen

  • Druckgefühl im Unterbauch

  • Durchfall bzw. Verstopfung

  • Kreislaufprobleme, Schwindel

  • Hitzewallungen, Schweißausbrüche

  • Rückenschmerzen

  • unreine Haut, Pickel

Psychische Symptome

In vielen Fällen klagen betroffene Frauen nicht nur über körperliche Beschwerden, sondern fühlen sich auch psychisch beeinträchtigt. Stimmungsschwankungen und Gereiztheit sind oftmals keine Seltenheit. Teilweise kann es sogar zu leichten depressiven Verstimmungen kommen. Weitere psychische PMS-Symptome, die häufig beobachtet werden, sind:

  • plötzliche Wutanfälle
  • depressive Verstimmungen
  • größere Ängstlichkeit
  • Interessenlosigkeit
  • Antriebslosigkeit
  • innere Unruhe
  • Konzentrationsstörungen
  • Schlafstörungen
  • Hyperaktivität 

PMS oder schwanger?

PMS-Beschwerden und Schwangerschaftsanzeichen zeigen oft ähnliche Symptome. Daher sind sich viele Frauen beim Einsetzen dieser Symptome oft unsicher, ob es nicht doch eventuell zu einer Schwangerschaft gekommen ist. Begründet ist der ähnliche Symptomverlauf durch den hohen Progesteronspiegel, der in beiden Fällen vorliegt. Beim PMS klingen die Beschwerden jedoch zu Beginn der Periode wieder ab, während sie bei einer Schwangerschaft bis zu mehreren Monaten bestehen bleiben und sich auch verstärken können. Da die Periode kein eindeutiges Ausschlusskriterium für eine Schwangerschaft ist, da es sich auch um eine Einnistungsblutung handeln kann, sollten Sie bei Unsicherheit einen Schwangerschaftstest machen oder einen Arzt aufsuchen.

Natürliche Heilmittel

Gesunde Ernährung und ausreichende Bewegung unterstützen das allgemeine Wohlbefinden und stärken unsere Gesundheit. Deshalb ist es auch nicht verwunderlich, dass diese Faktoren auch bei PMS-Beschwerden zur natürlichen Linderung empfohlen werden. Zusätzlich können auch Entspannungsverfahren und Meditationsübungen helfen gegen PMS-Symptome anzukämpfen, da sie krampflösend und entspannend auf uns wirken.

Je nach Beschwerden und Patientin können auch Heilpflanzen zur Behandlung verwendet werden. Folgende haben in Studien bereits positive Ergebnisse bezüglich PMS-Beschwerden liefern können:

 

 

Mönchspfeffer

Der Mönchspfeffer, im Lateinischen Vitex agnus-castuus, gehört zur Familie der Eisenkrautgewächse. Sein Name stammt aus dem Mittelalter. Dort wurde das Gewächs von den Mönchen im Kloster als günstiger Pfefferersatz verwendet und sollte ihnen zusätzlich als ein Mittel zur Abdämpfung der Triebe und der Lust dienen. Außerdem wird der Mönchspfeffer seit Zeiten der Antike zur Behandlung von Frauenleiden genutzt und ist unter Frauen ein weit verbreitetes und geschätztes Heilmittel. Die wirksamen Bestandteile des Mönchspfeffers wirken ähnlich wie der körpereigene Botenstoff Dopamin. Sie hemmen die Ausschüttung des Hormons Prolaktin. Der Prolaktinspiegel sinkt, das hormonelle Gleichgewicht zwischen den Hormonen Östrogen und Progesteron wird wiederhergestellt. 

Zum FürstenMED Mönchspfeffer  

 

 

Rotklee

Die weit verbreitete Pflanze Rotklee ist bei Insekten sehr beliebt und dient als geschätztes Futtermittel für viele verschiedene Tiere. Aber auch für uns Menschen bietet der Rotklee zahlreiche positive Eigenschaften, die unsere Gesundheit beeinflussen können. Neben vielen Vital- und Mineralstoffen, die er uns liefert, kann er auch als Frauenheilkraut Menstruationsbeschwerden und PMS lindern. Grund dafür sind die in ihm enthaltenen Phytohormone, die den Östrogenhaushalt wieder ins Gleichgewicht bringen. Tatsächlich soll er unter den Pflanzen sogar den höchsten Phytoöstrogengehalt haben.

 

 

 

 

Frauenmantel

Frauenmantel ist wie der Name schon vermuten lässt, ein traditionelles Mittel der Frauenheilkunde. Er enthält Gerbstoffe (darunter Ellagiannine), Flavonoide und Bitterstoffe. Seine Wirkung soll entzündungshemmend und krampflindernd sein. Die in ihm enthaltenen Pflanzenhormone regulieren den weiblichen Hormonhaushalt und kann Mangelzustände ausgleichen, Wechseljahrbeschwerden und prämenstruelle Störungen reduzieren. 

 

Baldrian

Baldrian wird wie Hopfen und Melisse als mildes Beruhigungsmittel und Schlafmittel genutzt. Es gilt als Frauenkraut, da es während den Wechseljahren die Beschwerden lindert. Es hilft gegen Nervosität, Magenkrämpfe, Kopfschmerzen, Blähungen, Verspannungen, sowie innere Unruhe. Auch bei PMS kann Baldrian als Frauenkraut beruhigen. Baldrian beeinflusste die PMS-Symptomatik bei jungen Frauen positiv und im Studienverlauf deutlich. Das ist das Ergebnis in einer an der Azad Universität, Iran, durchgeführten Studie, in die 100 Studentinnen mit leichten bis moderaten PMS-Beschwerden eingeschlossen wurden.

 

 

Johanniskraut

Früher verwendeten die Menschen Johanniskraut vor allem bei Verbrennungen und zur Behandlung von Wunden. Mittlerweile wird die Heilpflanze eigentlich als ein natürliches Antidepressivum eingesetzt. Durch seine stimmungsaufhellende und anti-depressive Wirkung kann es aber auch bei PMS-Beschwerden, die sich psychisch äußern, gut eingesetzt werden. Es wirkt dabei vor allem gegen Stimmungsschwankungen und depressive Verstimmungen vor der Periode und sorgt für mehr Gelassenheit.

Bitte beachten Sie mögliche Wechselwirkungen mit der Anit-Baby-Pille! 

Fazit

Viele Frauen sind jeden Monat neu betroffen und leiden teilweise sehr darunter: dem PMS. Grund dafür sind die Veränderungen im Hormonhaushalt die sich über den Zyklus hinweg ergeben und kurz vor der einsetzenden Periode einen deutlichen hormonelles Ungleichgewicht erzeugen, welches sich oftmals mit zusammenhängenden Beschwerden äußert, die zu Beginn der Periode wieder abnehmen. Diese Beschwerden können teilweise sehr belastend sein und den Alltag der Frauen stark einschränken. Neben körperlichen Beschwerden wie zum Beispiel

  • Bauchkrämpfen

  • Rückenschmerzen

  • Gliederschmerzen

  • Kopfschmerzen

  • Unreine Haut

  • Oder Magen-Darm-Beschwerden 

Können gleichzeitig auch psychische Symptome das PMS begleiten. Darunter fallen beispielsweise Symptome wie:

  • depressive Verstimmungen
  • Antriebslosigkeit
  • innere Unruhe
  • Schlafstörungen
  • Hyperaktivität

Um gegen diese unterschiedlichen Symptome anzukämpfen, ist es nicht immer notwendig direkt zu Medikamenten zu greifen. Besonders leichte Beschwerden lassen sich gut über den natürlichen Weg behandeln. Dazu eignen sich in besonderer Weise folgende Heilpflanzen:

  • Mönchspfeffer

  • Rotklee

  • Baldrian

  • Johanniskraut 


 

Wichtig: Dieser Ratgeber dient lediglich als reine Informationsquelle. Ziehen Sie bei akuten Problemen immer Ihren Arzt zu Rate. Verändern Sie unter keinen Umständen selbständig die Dosis Ihrer Medikamente oder setzten sie diese ab.

 


Quellen

  1. Beckermann MJ. Das prämenstruelle Syndrom - ein Konstrukt? In: Beckermann MJ, Perl FM (Ed). Frauen-Heilkunde und Geburts-Hilfe. Band 1. Basel: Schwabe; 2004. S. 502-527.

  2. Dante G, Facchinetti F. Herbal treatments for alleviating premenstrual symptoms: a systematic review. J Psychosom Obstet Gynaecol 2011; 32(1): 42-51.

  3. Goerke, K. et al.: Klinikleitfaden Gynäkologie Geburtshilfe, Elsevier/Urban & Fischer Verlag, 10. Auflage, 2018

  4. Jänicke, C. & Grünwald, J.: Alternativ heilen, Gräfe und Unzer Verlag, 2006

  5. Pressemeldung Deutsche Gesellschaft für Gynäkologie (DGG).: Neue Strategien gegen PMS; März 2012

  6. Spiegel.de; PMS: Sind Frauen kurz vor ihrer Menstruation schlecht gelaunt? (Montag, 03.12.2012)


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